Freitag, 12. September 2014

PRESSEMELDUNG Leonberger Kreiszeitung

20. Mai 2013

Eigentlich sollte es eine Kurzgeschichte werden. Doch bald erkannte Hilda Röder, dass ihre Erzählung den Leser in dieser Form überfordern würde. Deshalb verpackte sie die Geschichte über den an Alzheimer erkrankten Henning in Romanform. „Henning flieht vor dem Vergessen“ ist nicht nur eine nüchterne Schilderung über den Verlauf dieser
heimtückischen Krankheit. Vielmehr handelt es sich um eine ergreifende Schicksalsgeschichte über die Angst vor dem Würdeverlust und die Beleuchtung der umstrittenen Praktik der Sterbehilfe.
„Ich wollte meine Leser emotional in diese Geschichte hineinführen, ihnen eine Botschaft weitergeben und keinesfalls nur Fakten“, erzählt Hilda Röder. Die gebürtige
Niederländerin hat im Jahre 1990 die Hospizgruppe Weilder Stadt mitbegründet und diese viele Jahre lang geleitet. Zahlreiche Hospizhelfer hat sie selbst ausgebildet.
„Ich habe die Alzheimer Krankheit von allen Seiten gesehen“, berichtet Röder. In Holland hat sie die ärztlich assistierte Sterbehilfe, welche dort gesetzlich erlaubt ist,
oft erlebt.
„Ich sehe die Hospizarbeit als ein Geschenk“, erzählt die
Buchautorin. Sie habe dabei eine Menge für das Leben gelernt. Zum Beispiel mit dem Thema Tod umzugehen und ebenso mit Menschen, welche schwere Verluste erleiden mussten.
Dieses reiche Wissen aus mehr als 25 Jahren Erfahrung möchte sie nun durch ihren ersten Roman weitergeben.
„Henning flieht vor dem Vergessen“ spielt in Amsterdam und erzählt die Geschichte des 68-jährigen Henning Landes,
der mit der Diagnose Alzheimer konfrontiert wird. Er ringt mit der Angst, als würdeloser Pflegefall zu enden und setzt sich mit dem Gedanken auseinander, eine vom
Hausarzt begleitete Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Das Buch begleitet den Leser durch Hennings schwere Entscheidungsfindung und nimmt ihn mit auf eine Reise durch dessen Vergangenheit.
„Der Roman ist keine Aneinanderkettung von chronologischen Ereignissen“, erklärt Röder. Viele kleine Erinnerungsgeschichten der Hauptfigur helfen dabei, dessen Persönlichkeit und die Gründe für seine Entscheidung zu verstehen und ebenso die Wurzeln seiner Angst vor dem
Würdeverlust zu erkunden. Dabei hat die Autorin wahre Geschichten , die sie während ihrer Hospizarbeit erlebt hat und kleine Anekdoten aus ihrer eigenen Kindheit mit eingeflochten. Hennings Rückblenden sind verziert mit lebendigen Dialogen, welche den Leser gerne einmal zum Schmunzeln bringen. „Man muss ab und zu mal lachen“, sagt die Autorin. Sie möchte ihre Leserschaft zwischendurch mit Berührung und Leichtigkeit vom Thema Tod und Alzheimer entlasten.

„Das Wort Euthanasie kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie ‚schöner Tod’“, erklärt die Romanautorin. In Deutschland sei dieser Begriff seit dem Nationalsozialismus mit einer negativen Bedeutung verbunden.
Die aktive Sterbehilfe ist hierzulande sehr umstritten. In den Niederlanden ist der Freitod legalisiert, im Falle der Alzheimerkrankheit muss der Erkrankte eine
Sondergenehmigung der Euthanasie-Kontroll-Kommission erlangen. Ein Sonderfall liegt zum Beispiel vor, wenn bewiesen werden kann, dass man unendlich unter der
Krankheit leidet.
„In meinem Roman möchte ich keinesfalls für oder gegen die Sterbehilfe sprechen“, erklärt Röder. Es sei ihr wichtig, die
Problematik dieser Methode aufzuzeigen, sie von allen Seiten zu beleuchten. Denn nicht nur der Betroffene habe damit zu kämpfen, auch für die Familie und Angehörige sei dies nicht einfach. „Deshalb hoffe ich eine breite Leserschaft mit Hennings Geschichte zu erreichen“, erklärt Röder. Sie sieht ihren Roman ebenso als eine gewisse Lebenshilfe, eine Stütze, um mit der Angst vor Alzheimer umzugehen.
Auch Henning muss sich in Röders Roman mit seinen Nächsten auseinandersetzen. Denn nicht jeder kann die Entscheidung, frühzeitig zu sterben, verstehen. Vor
allem gegenüber seinen Kindern und Enkeln verspürt der Hauptcharakter sehr große Schuldgefühle.

Drei Jahre hat Hilda Röder an ihrem Werk gearbeitet. Nun freut sie sich umso mehr, dass das Buch auch von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft empfohlen wird. „Im März werde ich sogar auf der Leipziger Buchmesse vertreten sein“, erzählt sie stolz.

Wer wissen möchte, ob sich Henning letztendlich für oder gegen einen Freitod entscheidet, kann den Roman von Anfang Juli an kaufen. Bereits Mitte Juni ist eine
Vorbestellung auf der Internet-Verkaufsplattform Amazon möglich. Am 23. Juli hält Hilda Röder eine Lesung im Evangelischen Gemeindehaus in Merklingen.
Von Andrea Aric


Lyrikerin Hilda Röder hat 2006 ihren ersten Lyrikband veröffentlicht: „Erbsenrot und ihre Gedichte“. Es folgten zwei weitere Bücher, außerdem wirkte sie als Mit-Autorin an einigen weiteren Büchern mit.
Im Hospizdienst in Weil der Stadt sind 27 Hospizhelferinnen und 3 Hospizhelfer ehrenamtlich tätig (Stand 2012). Gemeinsam mit Christa Mandel bereitete sich Hilda Röder 1990 und 1991 durch Schulungen auf den Hospizdienst
vor. Von Oktober 1991 bis März 1992 folgte ein erstes Ausbildungsseminar für Hospizhelfer. Danach gründete sich die Hospizgruppe unter dem Dach der Nachbarschaftshilfe.

HILDA RÖDER

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